Thilo Hoffmann
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Der Videofilmer Thilo Hoffmann lebt in Zürich in der Nähe des Sees oder bei Monaco mit Blick auf das Meer - wenn er nicht sowieso durch die Welt reist. Er ist ein Polyglot - er liebt die Menschen. Seine gewinnende, beschauliche Natur strahlt auch aus seinen künstlerischen Ergebnissen. Er bietet Menschen an sich auf ein Experminet einzulassen. Er filmt sie ohne große Technik, allerdings nach ihren eigenen Vorstellungen. Manche erzählen von ihren Hobbies und Leidenschaften, wie z.B. über das Wasser in all seinen Fassetten. Eine andere vertilgt auf sinnlichste Weise Mohrenköpfe - einfach wunderbar!

In den kurzen Filmen kommt das Selbstverständnis seiner Protagonisten auf beeindruckende Art zum Zug, ihre berufliche Bereitschaft, ihre neue Liebe zu Orten. Selbst wenn sie die genervte Businessfrau zum Besten geben, spürt man ihr großes Einverständnis, ihre Freude am ernsten Spiel.

Exhibitionistisches oder Eitelkeiten tauchen nur wie zarte Gewürze in einer guten Suppe auf. Die Kurzclips kommen frei und ungezwungen beim Betrachter an.

30 Sekunden mit eigenem Programm und eigenen Interessen zu füllen, das sind die einzigen Vorgaben, die der Künstler vorgibt, während er bei allen Vorüberlegungen zum selbst inszenierten Stück nur freundlich berät.

Was passiert mit diesem Archiv von so lebendigen Persönlichkeiten? Sie könnten gemeinsam auf eine homepage und würden dort ein freudiges Bild abgeben, in direkter, unverstellter Weise eine Möglichkeit nach medialer Öffentlichkeit. Z.B., die SwissRe, eine große Rückversicherungsgesellschaft, hat den Künstler beauftragt für ihr Intranet Mitarbeiter für diese Art von charakteristischem `jingle´ in eigener Person, für eine individuellen Start-Melodie mit filmischen Mitteln, zu gewinnen. Sucht man intern nach Hilfe und Funktionen, kann man auch erst einmal die 30 sec der betreffenden Person anklicken. So verbindet sich also mit einem Namen oder einer Position ein kleiner Werbespot in ureigener, selbst gewählter Sache: Ein starkes Bild von Vertrauen in die Mitarbeiter und das Team. Aber genau das wird auch mit dieser Aktion angeregt, gefördert, von allen Beteiligten entdeckt. Auch so kann ein zeitgemäßes „Kunst am Bau“-Projekt heute aussehen. Ob diese zarten Kommunikationangebote oder das ganze Projekt als Kunst verstanden werden, bleibt dabei unerheblich, denn die Unerhörtheit und das gleichsam Wichtige dabei besteht vielmehr darin, daß etwas Eigenes der Mitarbeiter auf sublime Weise zur Identifikation aller beiträgt. Eine Reihe dieser „30 seconds“ schöpft "community".

Konstantin Adamopoulos