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Konstantin Adamopoulos | |||||
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Beitrag für das Jahrbuch des Institus für moderne Kunst, Nürnberg: Utopie als biografisches Selbstorganisationsmodell: “Seminar Kunsthochschule und Geld” Utopie, Utopien, Utopiegehalt - schnell denke ich an die sogenannte 68er Zeit und die damit aufkommenden Projektionen: "antiautoritäre Studentenbewegung" in einer "emotional aufgeladenen gesellschaftlichen Konstellation". Dieser Typ von Seminar (heute: “Klasse ohne Lehrer”, “Freie Klasse”, etc.), der regelmäßig auftritt, dient der Selbstreflexion und dazu einen individuellen Arbeitsansatz durch jede/n TeilnehmerIn zu entwickeln, der es erlaubt eine Grundidentität als KünstlerIn anzunehmen, auszulegen, zu transzendieren, zu verändern. Dabei handelt es sich nicht um lebensunfähige, weil nicht konforme, Deformationen. Der praktizierende (Künstler-) Teilnehmer bewegt sich prozessual zwischen Erinnerungsverarbeitung, Vergegenwärtigung von Alltagstatsachen wie auch zwischen kosmisch-spirituellen Verständigungsversuchen. Dazu kommt die erkannte Situation als KünstlerIn nicht außerhalb der Welt zu stehen, vielleicht nicht einmal am "Rand der Gesellschaft". Von hier aus kommt das Kollektive in seiner demokratischen Form in Sichtweite, das sich auf alles Nicht-Menschliche mitverantwortlich ausdehnt. Eine (Künstler-) Teilnehmerin wähnt sich für alles im Tätigkeitsbereich mitverantwortlich. Vor allem geht es um all die Fähigkeiten an uns, die wir nur mir anderen entwickeln können. Wenn ich als Seminar-Beitrag an einen Utopie-Begriff denke, geht es mir auch um einen Ort der (eigenen) Zeit und um einen Ort des Begehrens, um das Lernen selbst, Ideen freizusetzen, um Wunder und Bilder, auf die ich später, in ein paar Jahren, wieder zurückkommen kann. Umschichten und Wiederholen gehören also zur Methode, vor und zurück, Verbindungen zulassen, umschalten, sich verunsichern, um zum Sinnen zu kommen. Als Methode klappt das nie wirklich, es überfordert - genau das ist die Chance, daß es sich überhaupt ab- oder einlagern kann, unter den individuellen (An-) Forderungen, weil es nicht glatt ist. Von hier aus hat eine Tat gesellschaftliche Bedeutung. "Imagine": Mit einem wie auch immer gearteten Utopie-Ansatz ist auch ein elementarer Aufstand verbunden wider aller biografischen und gesellschaftlichen Konventionen. Die 68er als Frage nach dem Maßstab individueller und gesellschaftlicher Utopien anzulegen, bietet sich an. Soll doch die Notwendigkeit von Begriffen neu überdacht werden, die in den 60er/70er Jahren relativ unverbunden und parallel zu existieren schienen und klar analysiert und kritisiert wurden. Man gehörte ziemlich genau einer der vier Gruppen an mit spezifizierbaren Charakteristika: 1. Individuelle (Konsum-) Freiheit mit Beat, Mode, Kosmetik, (Tanz- und Kino-) Unterhaltung, Jugendbewußtsein, Minirock, Erotik, Selbstdarstellung, in Abgrenzung zu einem Arbeitsethos. 2. Humanität und Demokratie mit Attributen wie kritisch und aktiver Suche nach Alternativen, politisch interessiert, Demonstationen, gewerkschaftorientiert, gegen Vietnam, für Diskussionen, "neues Bewußtsein", Analysen, Glaube an Veränderungen und Verbesserungen, Mitbestimmung. 3. Beruf- und Familienethos gleichbedeutend mit sparsam, finanzieller und sozialer Aufstieg vom Arbeiter zum Angestellten, etc., weniger interessiert an Kultur und Politik, mehr an Sport und Auto, Status. 4. Antibürgerlich, ohne materielle Ansprüche, nur Freiheit, Beatnics, Gammler, Hippies, Schnorrer, drop-outs, Lebensfreude, Spaß, Idylle, ohne Belang sind "Leistung" und Politik. Auch an der Kunsthochschule Düsseldorf stellten sich zu jener Zeit immer mehr StudentInnen gegen den praktizierten Akademismus. Es schien keinen Ausbildungsvorteil zu bieten passiv belehrt zu werden. Selbstorganisation und nicht-opportune Themen, wie freier Zugang zum Studium und gesellschaftspolitische Fragen standen im Mittelpunkt. Die anti-institutionelle Bewegung der StudentInnen bildete sich selbst neue Institutionen: Deutsche Studenten Partei, Partei der Tiere, Partei der Nicht Wähler, Lidl-Universität. Eine so klare Abgrenzung gibt es heute wohl nicht mehr. Man mischt und wechselt vielmehr - sowohl als auch. Die Frage nach der Relevanz der 68er deutet in diesem Sinn an, daß sich Utopien mit den genannten Attributen (siehe 1 bis 4) mittlerweile zu ausgrenzenden Ordnungs- und Regelsystemen entleert haben. Für eine "schöne" Utopie sind heute Integrationspotentiale freizulegen. Diese Veränderungen in der Wahrnehmung und im Verständnis von Emanzipation und Souveränität sollen sich nun in der Involvierung mit anderen (Meinungen) und in den herrschenden Umständen umsetzen. Niemand will die Grünen noch einmal erfinden. Dagegen wird die permanente Revolution als Utopie wieder neu gedacht. Risiko, Scheitern, Banalität sind Teil dieser Erkundung - künstlerisch und unternehmerisch gesehen sind das Umschreibungen für Chancen. Das utopische dieses immer wiederkehrenden Seminarversuches unter wechselnden Titeln besteht darin, die Funktion einer Kunsthochschule und den Status des studierenden Künstlers `mal getrennt und `mal verbunden miteinander zum Thema zu machen: Genau so wird auch Geld diskutiert: `mal als das eigene im realen Gebrauch für KünstlerInnen und Kunsthochschule und `mal im gesellschaftlichen Gebrauch. D. h. es geht auch um künstlerische Modelle, um Alternativen und Parallelen. Die bei dieser “unsauberen Methodik” eingefangenen Schwierigkeiten zeigen aber auch jeweils den eigen Stand der Dinge im momentan eigenen Stand. Für den einzelnen ist das nicht unbedingt rational, da Grenzen zum Teil intuitiv "erkannt" und verschoben werden. Im Gegensatz zu einer verwertbaren Anwendung möglichst vieler der dargebotenen Informationen (Motto: “Wie auch Du erfolgreich wirst”), geht es hier mehr um Entdeckungen und neue Einsichten - angstfrei, unmäßig aus einer eigenen, "unkommerzialisierbaren" Haltung. Nur das wäre vom Anspruch und der Konstruktion des Künstlers, der Künstlerin her akzeptierbar. Dazu wäre eine Kompetenz für emotionale Erfahrungen zu erarbeiten, aus der heraus eigene und fremde Bildentscheidungen überprüft und interpretiert werden. Da könnte eine künstlerische Archäologie der Zukunft ansetzen. Wie in der Neuen Züricher Zeitung vom 11. Mai 2001 berichtet wurde, haben selbst die "Hochschulen die Grenzen des Denk- und Realisierbaren immer wieder zu überschreiten." Dabei ginge es um "den internationalen Austausch in geistiger und personeller Hinsicht", um einen "brain gain". Vorangetrieben werden soll das mit einem Einbau der Geistes-, Sozial- und Staatswissenschaften in alle Studiengänge". Das Blockseminar auf der Kunstmesse (Art Frankfurt 2001) kann als exemplarischer Versuch gesehen werden auch sinnbildlich (nach) Außen zu funktionieren - "kein Ort überall". Es war weniger ein Trojanisches Pferd der Ideale als vielmehr eine praktische Möglichkeit der Exkursion und Platform für die Einladung von Referenten. Denn die kantische "ungesellige Geselligkeit" an der Kunsthochschule ist zu überwinden als gewollte Gegenbewegung zu Autismus, Einsamkeit und die unheilbare weil wärmende Inselmentalität. Die Skizzen und Texte auf den kommenden Seiten wurden zum Teil mit "Messe-Material" unter dem “Suchbegriff Utopie” eingebracht und zusammengestellt. Die verhandelten Themen geben aktuell die Vernetzung/Verkettung an Fähigkeiten und Differenzen wieder in dem Kunst und KünstlerInnen agieren, in Ortlosigkeit zwischen Markt und der selbstgezimmerten, bzw. von der Gesellschaft auferlegten Konstruktion von "Freiheit". Was meine Forschung betrifft, hänge ich den Denkbildern von Johannes Stüttgen nach. Ich profitiere im gesellschaftlichen Bereich von den Arbeiten vieler Beteiligter an der Einführung der direkten Demokratie (Omnibus), an einem neuen Geldbegriff (Geldkreis), an Unternehmensfragen (Unternehmen Wirtschaft und Kunst - erweitert). Im Konkreten korrespondiere ich im Moment mit dem Hamburger Künstler Armin Chodzinsky und schon seit 13 Jahren mit dem Frankfurter Künstler Enno Schmidt. Die "utopische" Frage beider könnte zusammenfassend lauten: Was wäre denn nun das künstlerische Plus in Wirtschaftsunternehmen, wenn wir Werbung und Motivation, Unternehmensgewinne oder Besitz in Verbindung mit Kunst nicht als primäre künstlerische Ziele definieren? Konstantin Adamopoulos, leicht überarbeitete Fassung vom Juni 2001 Von Oktober 2000 bis Juni 2001 begleite der Frankfurter Kurator und Kunstjournalist Konstantin Adamopoulos ein von Braunschweiger Studenten und Studentinnen organisiertes Seminar zum Thema "Kunsthochschule und Geld", das sich auch auf der ART Frankfurt vorstellte. Das Seminar (an der Kunsthochschule, auf der Kunstmesse oder als regelmäßiger Selbstauftrag an die Orte der Kunst und Kunstausbildung) realisierte das Thema Utopie beispielhaft und nicht als aktuelles Ereignis. Die verhandelten Themen (z. B. in der Art assoziativer Tagebuchskizzen, siehe unten) geben aktuell die Vernetzung bzw.Verkettung an Fähigkeiten und Differenzen wieder in dem Kunst und KünstlerInnen agieren, in Ortlosigkeit zwischen Markt und der selbstgezimmerten, bzw. von der Gesellschaft auferlegten Konstruktion von "Freiheit". Die übergreifende These: KünstlerInnen agieren heute direkt und von Anfang an in der Gesellschaft. Die Kunsthochschule oder eine Kunstmesse wie die ART Frankfurt können dafür interessante ÑOrteì sein: In Räumen der HbK Braunschweig traf sich das nach Außen offene und klassenübergreifende Seminar wöchentlich. Als vortragende Gäste wurden eingeladen zum Thema Geld die Künstler Enno Schmidt (Auffassungwandel des Künstlers und des Geldes) und Johannes Stüttgen (Kunstbegriff und Geldbegriff) sowie Dr. Lutz Tantow zu den Kunstinteressen der Nord LB. Shelley Sacks, Leiterin Abteilung für Freie Kunst an der Oxford Brookes University sprach über neue Methoden des Kunststudiums und über den gesellschaftsbezogenen Kunst-Studiengang Ñsocial sculptureì. Der Stand auf der ART Frankfurt bot, in Form eines öffentlichen Blockseminares innerhalb einer konventionellen Kunstmesse, täglich wechselnde Gespräche bzw. Diskussionen mit den Seminarteilnehmern, Messebesuchern und Gästen. Der Frankfurter Rechtsanwalt Bernhard Schmitz hatte mit seiner Frau Maria den Stand weitestgehend gesponsort und klärte rechtliche Fragen und Sponsoring (siehe www.schmitz-rechtsanwaelte.de). Die Journalistin Stefanie Appel sprach über die Auswahlkriterien in der Kunstberichterstattung im Fernsehen und in den Printmedien. "Was ist die Funktion einer Kunsthochschule" der damals brandneuen Rektor der Frankfurter Städelschule Dr. Daniel Birnbaum. Die Frage ob der heutige Künstler in Unternehmen als Berater, Mahner oder als der Idealtyp des neuen Menschen auftritt, erörterte der Meisterschüler der HBK Braunschweig und Unternehmensberater Armin Chodzinski. Mit der ART-Leiterin Marianne El Hariri wurde diskutierte, ob Kunststudenten speziell für den Kunstmarkt ausgebildet werden müssen. Claudia Scholtz, Geschäftsführerin der Hessischen Kulturstiftung, stellte die Frage, wie das Experimentelle gefördert werden kann. Die Kunst- und Medienwissenschaftlerin Verena Kuni hat das Seminar zu diesem Beitrag im Jahrbuch des Institutes für moderne Kunst eingeladen. und so wurde mit ihr über Utopien gesprochen. "Wo bleibt da die Leidenschaft?" Die Rolle des Kunstvermittlers zwischen Kunst, Geld und Institution deckten Dr. Andreas Bee auf, Kurator am Museum für Moderne Kunst Frankfurt. "Warum gibt es eine Börse/eine Energiebörse" untersuchte Christian Geyer, damaliger Vorstand der European Energy. Statement der Seminarteilnehmerin Alexandra Müller: Ich als Künstlerin bin eine, die produziert und die versucht Ihre Kunst zu Kohle zu machen. Die Kunsthochschule ist eine Institution, die Künstler produziert. Gute Künstler wiederum sind für eine Kunsthochschule = Geld. Geld wird schließlich gebraucht, um die " Maschinen" in Gang zu halten: Künstler & Kunsthochschule Beide nehmen zu bestimmten Zeiten ein Angebot an. Ich zur Zeit das Kunststudium. Für dieses brauche ich Raum, Wissensunterhaltung, die Lehre und Geld. Da jedoch traurigerweise die Hochschule nun kein Geld geben kann, bin ich gezwungen alleine durchs Land zu streifen, um heraus zu finden, wo ich dieses bekommen kann. Hast "Du" eine Idee , wer gerade einen guten Job anbietet? Hierzu philosophiert "Jean Luc Godard": "Ich spiele Du spielst Wir spielen Kino Du glaubst, es gäbe eine Spielregel, aber es gibt keine Du glaubst also, es gäbe keine, aber es gibt doch eine Spielregel. Denn du bist ein Kind, das noch nicht weiß, was ein Spiel ist, und das es den Erwachsenen vorbehalten ist, zu denen du schon gehörst, weil du vergessen hast, daß es ein Kinderspiel ist Worin besteht es? Es gibt mehrere Antworten Hier zwei oder drei: Sich betrachten im Spiegel der anderen. Vergessen und wissen, schnell und langsam die Welt und sich selber. Denken und reden, ein seltsames Spiel: Das ist das Leben ! Eindrücke der Seminarteilnehmerin Ute Ida Lotte Lindner: Art Frankfurt - die Kunst als letzte Bastion von gesellschaftlicher Relevanz von Arbeit - "Manager müssen Künstler werden"; welche Kompetenz wird von Managern erwartet? Einfacher: aus Künstlern Manager machen - "Armin Chodzinski muß ins Management" - "Fruchtgummikarriere" - da wird einem als Künstler wenigstens `mal auf die Schulter geklopft - Sozial- und Führungskompetenz - nichts weiter machen, als sonst auch: Bilder betrachten und Abläufe und Ergebnisse optimieren - Kunst hält das Wirtschaftssystem aufrecht: dauerndes kritisieren führt zu mehr Komplexität - die Kunst hat die Verantwortung dafür, dass sie verwertet wird - Art Frankfurt - rechtliche Fragen im Sponsoring - Verträge und rechtliche Einordnung - Leistung und Gegenleistung - dauerhafte Partnerschaft und Erwartungen - Künstler stellt Öffentlichkeit und Image zur Verfügung - Wohlverhaltenspflicht: Pflicht der Parteien zur gegenseitigen Loyalität, Unterrichtung und Vertraulichkeit - künstlerische Freiheit gewährleisten - Künstler können Unternehmen durch Leistungen, wie Ausstellungsbeteiligungen sponsorn und können das von der Steuer absetzen - Art Frankfurt - der Mythos Börse: reich werden ohne Arbeit - die Börse, der Marktplatz - Effektivitätssteigerung nicht Gestaltung, dafür sind Politiker da - Kunst ist Privatsache - eine Frage der Vernunft - die Geldvernichtungsmaschine - Geld ist eine geniale Erfindung, es steht für individuelle Freiheit; es ist ein Meßinstrument für Effektivität und soziale Veränderung - Art Frankfurt - wie kann das Experimentelle gefördert werden? - Anschubfinanzierung - nichtkommerzielle Ausstellungsräume - was heißt experimentell? - veraltet: das Museum als Garant für Qualität - Vertrauen in Eigeninitiative der Künstler - utopisch: eine Kunsthochschule in eine Stiftung mit eigenem Stammkapital, aus dem sie sich trägt, zu verwandeln - Art Frankfurt - was ist die Funktion einer Kunsthochschule? - Internationalität, Kommunikation, Vernetzung - Schulen sind Geheimwelten und Freizonen - experimentieren lernen -sind wir aufgefordert, zu formulieren, warum wir als Kunststudenten wichtig sind? - Art Frankfurt - wo bleibt die Leidenschaft? - mit den Künstlern arbeiten, heißt Stimulation, Inspiration, Spannung und Erotik - der Künstler arbeitet oft alleine, der Kurator nie - unternehmerisches Denken im Museum - visuelle Forschung - gegenseitige Begleitung - Kunst ist Notwendigkeit: die Not wenden - Vermittlungsaufgabe - Kunst als anschauliche Denkgegenstände - "nichts ist so tot wie die Steinbildhauerei, da fängt es an, interessant zu werden" - HbK Braunschweig - was ist Geld? - Geld als zu gestaltendes Medium - Geldgeschichte - kann Kunst gleichzeitig eine Ware und Kunst sein? - Autonomie der Kunst gegen die Autonomie der Wirtschaft - was machen wir mit unserer Autonomie? - von der Frage der Unternehmen an die Kunst zur Frage der Kunst an die Unternehmen - Komplementärwährungen - Geld ist etwas magisches - HbK Braunschweig - Geldkreislauf als organisches System, dass dem Blutkreislauf entspricht - Geld ist energiegeladen - durch das Herz (die Bank) zurück leiten und wieder aufladen, nachdem die Energie durch Tausch verloren gegangen ist - die Kunst in die Gesellschaft (Übelkübel) tragen - Art Frankfurt - müssen Studenten für den Kunstmarkt ausgebildet werden? - es gibt keine Vorbereitung an der Hochschule, wie man als Künstler überlebt - Beruf: Künstler oder Freigeist? - Künstler wollen ausstellen und Kataloge machen? - Geld ist schmutzig und Kunst wird durch Verkauf auch schmutzig? - Gold-Geist-Haltung (Bauch rein Brust raus) - der Künstler als Unternehmer - Konsequenz in der Arbeit, Inkonsequenz auf dem Markt - ist die Kunsthochschule ein marktfreier Raum? - nur Kunst, die gehandelt ist, ist auch Ware - HbK Braunschweig - vergiß´ nicht deine Fähigkeiten, gib sie nicht einfach weg - wie kommen Studenten an den Punkt, wo sie kreativ werden können? - wie lernen sie aus innerer Notwendigkeit heraus zu handeln? - im Prozeß, dass Ziel nicht denkend - Art Frankfurt - Kunstberichterstattung - freie Interpretation - Hintergrundfragen recherchieren - journalistischer Auftrag - Journalisten als Kunstvermittler - Künstler müssen mit ihrer eigenen Biographie klarkommen, wenn sie in den Medien auftauchen - Kompromisse an die Quote - "Termine gibt es genug, aber keine Themen" - Kultursendungen sind imagebildend für die Sender - Gespräche sind gut, wenn gute Fragen gestellt werden - Art Frankfurt - Utopie - positive und negative Utopien - Kunsthochschule: macht euch fit, damit ihr mit den Kürzungen klarkommt? - der Kreislauf von Geben und Nehmen, der sichert, dass keiner zu kurz kommt? - der Wert eines Kunstwerkes entspricht dem Informationsgehalt eines Genes? - die mutigen, unverschämten, großen Künstler und der geizige Geldgeber? - was ist mein Traum? - Statement der Teilnehmerin Daniela Stabel Ich hatte gehofft, als neues Mitglied meinen Beitrag für das Seminar "Kunsthochschule und Geld" auf der ART Frankfurt leisten zu können. Geplant war, vor Ort Umfragen zu starten und ein möglichst repräsentatives Ergebnis über Fragen wie: Was interessiert Sie persönlich an Kunst ? - Was würde Ihnen ohne die aktuelle Kunst fehlen ? - Würden Sie eine Kunsthochschule bzw. ein Seminar finanziell unterstützen? Leider stellte sich die Umsetzung meiner Idee schwieriger dar, als angenommen. Die Besucher verschafften sich visuelle Eindrücke und da die ART Frankfurt ein Raum der Betrachtung (und des Kaufes) ist, empfand ich meine Umfrage bald als störend und wählte den Weg des aufgelockerten Gespräches. Zusammenfassend möchte ich eine Stellungnahme einer Besucherin, Anfang 30, hervorheben: "Kunst ist ein Spiegel! Er zeigt mir, wie andere meine Umwelt sehen. Daher sehe ich mir sehr gerne an, wie interessant dies von den Künstlern umgesetzt wurde." Galeristen hatten ganz genaue Vorstellungen, wie "kaufmännisch-organisiert" Künstler der aktuellen Epoche sein sollten, denn nur Kunst, die einen Markt hat, ist hier Kunst! So müsse ein Künstler stets einen Weg finden, sich zu "finanzieren", daher erübrige sich eine derartige Unterstützung für eine Kunsthochschule bzw. ein Seminar. Hier wurde auch an die Hochschulen appelliert, den heranwachsenden Künstlern zu vermitteln, wie man seine Kunst gut in die Öffentlichkeit stellt, denn auch eine Kunstmesse, wie die ART Frankfurt, bedürfe besserer Strukturierung und Ordnung (Kunst zur Verbesserung der Ordnung), so die Besucher. Auch wenn nicht von einem repräsentativen Umfrageergebnis gesprochen werden kann, so fand ich die zahlreichen Begegnungen sehr informativ und interessant. Fragen des Seminarteilnehmers Phillip Maiwald Was ist die Finanzwelt? Ist sie ein Komplex, eine Sache? Ist sie etwas Fremdes? Wie soll man als KünstlerInn mit der Marktwelt/Finanzwelt Umgehen? Wissen wir etwas über sie Zusammenhänge in der Finanzwelt? Gibt es Verbindungen zur Kunstwelt? Gibt es überall die gleiche Kunst (wie die gleiche Musik, die gleiche Mode, das gleiche Essen)? Ist eine demokratische, kulturelle Nivellierung gut? Sind kulturelle unterschiede interessant? Hat die Finanzwelt etwas mit der kulturellen Nivellierung zu tun? Soll Kunst Reibung schaffen oder soll Kunst den Euro angenehmer machen? Helfen die Bankstiftungen der Kunstwelt oder helfen die Kunstschaffenden den Bankstiftungen? Sollen Banken direkt Kuratoren haben oder nur die Künstler finanziell unterstützen? Sollen sie beides? Warum kostet ein Andreas Gursky 100.000 Pfund? Ist er jetzt ein besserer Künstler geworden? Funktionieren Wörter wie Münzen? Ist Kunstkauf ein Potlatsch-Phänomen? Soll man sich an der Kunsthochschule über Geld Sorgen machen? Ist ein im Preis/Wert steigendes Kunstwerk das Ergebnis, das den Sinn einer Kunsthochschule beschreibt? Sollte man die Studierenden von solchen Fragen abschirmen? - | |||||